Denkt man an Schweden, kommen einem unweigerlich IKEA, Köttbullar, Zimtschnecken, Volvo, Saab und Elche in den Kopf. Dabei kommen aus Schweden wesentlich mehr Dinge, als man denken könnte. In diesem Beitrag möchte ich fünf Entwicklungen, Verbesserungen und Erfindungen aus Schweden zeigen, die es in die weite Welt geschafft haben.
Reißverschluss
Okay, zugegeben: Der ursprüngliche Reißverschluss ist keine echte schwedische Erfindung. Dieser wurde bereits 1851 erfunden. Allerdings fand dieser kaum Anwendung, da er lediglich für Lederwaren konzipiert und schwierig zu verarbeiten war.
Ab 1903 entwickelte der Schwede Otto Fredrik Gideon Sundbäck den Reißverschluss so weiter, dass dieser für Textilien aller Art geeignet war. Ein erster großer Erfolg konnte Sundbäck 1917 verzeichnen, als die US-Navy seinen Reißverschluss für wetterfeste Kleidung verwendete. Ab 1930 gewann der Reißverschluss auch in der zivilen Textilindustrie an Bedeutung.
Sicherheitsstreichholz
Das Sicherheitsstreichholz gehört zu den weiteren typischen Erfindungen aus Schweden. 1844 erfand der schwedische Chemiker Gustaf Erik Pasch das Sicherheitsstreichholz. Der entscheidende Vorteil seiner Erfindung: Der Zündmechanismus kommt ohne Phosphor aus. Dadurch ist die Produktion deutlich weniger Gesundheitsschädlich und eine Selbstentzündung ist ausgeschlossen.
Besonders beliebt sind in Schweden die Sicherheitsstreichhölzer von Solstickan. Pro verkaufter Schachtel werden dabei 8 Öre an die Solstickan-Stiftung gespendet. Diese verwendet die Erträge für soziale Projekte. Im Laufe der Jahre wurden so bereits insgesamt über 100 Millionen SEK ausgeschüttet.
Herzschrittmacher
Diese Erfindung hat schon vielen Menschen das Leben gerettet: Der voll implementierbare Herzschrittmacher. Im Jahre 1958 tüftelten der Ingenieur Rune Elmqvist und der Chirurg Åke Senning an Herzschrittmachern. Sie führen die Versuche an Tieren durch, jedoch noch nicht an Menschen.
Im Oktober 1958 war der Schwede Arne Larsson todkrank. Sein Herz funktionierte nicht mehr richtig. Seine Frau, Else-Marie Larsson, flehte die beiden an, den Herzschrittmacher bei ihrem Mann zu implementieren. Schlussendlich ließen sie sich darauf ein und am 8. Oktober 1958 wurde erstmalig ein Herzschrittmacher bei einem Menschen implementiert.
Zuvor gab es bereits Herzschrittmacher, diese konnten aber nicht voll im Körper implementiert werden und waren so groß wie ein kleiner Koffer. Das schränkte die Mobilität ein. Außerdem wurden die Kabel aus dem Körper geführt, was häufig zu Infektionen führte.
Grad Celsius
Der Schwede Anders Celsius entwickelte 1742 eine hundertteilige Temperaturskala, die als Fixpunkte den Gefrier- und Siedepunkt von Wasser bei Normaldruck nutzt. Allerdings waren die Werte umgekehrt: Der Gefrierpunkt betrug auf seiner Skala 100 Grad, der Siedepunkt 0 Grad. Aufgrund seiner Einteilung nannte Celsius diese Skala „hundertteiliges Thermometer“. 1744 wurde die Skala invertiert und erhielt seine heutige Form. 1948 bekam das Grad den offiziellen Namen „Grad Celsius“. Dies wurde von der 9. internationalen Generalkonferenz für Maß und Gewicht zu Ehren Celsius’ beschlossen.
UKG
Der Schwede Inge Edler gilt als Vater der Echokardiografie bzw. Ultraschallkardiografie (UKG). Gemeinsam mit Carl Helmut Hertz entwickelte Inge Edler an der Universität Lund das erste Echokardiogrammverfahren. Siedefact: Um die Ergebnisse und Aufzeichnungen auswerten zu können, erfand Carl Helmut Hertz in den 60er Jahren den Tintenstrahldrucker.