Falu Rödfärg – Darum sind so viele Häuser in Schweden rot

Wer bereits in Schweden Urlaub gemacht hat oder Bilder von Schweden kennt, dem ist vielleicht schon aufgefallen, dass fast alle Häuser in Schweden in rot gestrichen sind und weiße Verzierungen aufweisen. Diese Farbe hat einen Namen: Falu Rödfärg beziehungsweise Falunrot. Doch was hat es mit dieser Farbe auf sich?

Wie der Name es bereits vermuten lässt, kommt die Farbe aus Falun in der schwedischen Provinz Dalarna. Dort werden seit dem 16. Jahrhundert die Nebenprodukte der ortsansässigen Kupferminen zu einem Farbpigment verarbeitet, welches den Namen Falu Rödfärg trägt. Der entschiedene Vorteil dieser Farbe. Die Metallhaltigen Pigmente verleihen dem Holz eine enorme Widerstandsfähigkeit gegen das raue Wetter – und färben es dunkelrot. Die hauptsächlich enthaltenen Pigmente sind Siliciumdioxid sowie Eisenoxid. Ein weitere Vorteil der Farbe zur damaligen Zeit: Es erinnert an die roten Backsteinhäuser, die sich nur die Reichen leisten konnten. Somit verlieh die Farbe zusätzlich etwas Prestige.

Im 19. Jahrhundert wurden Holzhäuser und Farben erschwinglicher und somit auch einer breiteren Masse zugänglich. Das hat auch zu einer weiteren Verbreitung geführt. Dank des Fortschritts ist heute nicht jedes rot automatisch Falu Rotfärg. Es gibt diverse Farbmischungen und Hersteller, die ähnliche Farben herstellen.

Heutzutage sind die roten Häuschen aus Holz weit mehr. Sie sind zeitlos und identitätsstiftend. Denkt man an Schweden, hat man unweigerlich die malerischen Holzhäuser vor Augen, die sich in die malerische Landschaft einfügen.

Die roten Holzhäuser sind identitätsstiftend geworden. Bild: Efrem Efre.

Falu Rödfärg bald auch auf dem Mond

Der schwedische Künstler Mikael Genberg hat ein ehrgeiziges Projekt gestartet: The Moonhouse. Sein Ziel: Er möchte ein kleines, rotes Holzhaus auf den Mond bringen. Der genaue Plan: Das japanische Raumfahrtunternehmen Ispace transportiert mit einer SpaceX Falcon 9-Rakete den Rover Tenacious zum Mond, welcher das Haus an seinem endgültigen Platz abstellt.

Das Projekt ist nicht neu. Mikael Genberg hatte bereits 2003 die Idee zu dem Projekt, als die Swedish Space Corporation den Auftrag erhielt, Europas erste Mondsonde, Smart-1, zu bauen. Allerdings waren die Hürden recht groß, besonders was die Finanzierung betrifft. Allerdings wurden alle Hürden inzwischen überwunden und die Durchführung kann starten.

Bild: Ispace

Post Tags
Written by
No comments

LEAVE A COMMENT